Vom Gesetzgeber gebremst Energiewende smart, aber schleppend

Entwicklung des Marktvolumens von IT-Produkten für Smart Grids bis 2030: Im Szenario 2 ist eine Zunahme von aktuell rund 330 Millionen Euro auf zirka 570 Millionen Euro bis 2030 zu erwarten.

22.06.2016

Einen schnellen Ausbau von Smart Grids bremst vor allem die langwierige Umsetzung gesetzlicher Vorgaben. Smart Metering und Speichertechniken werden daher eine hohe Bedeutung erlangen, besagt eine Potenzialstudie von Trend Research.

Derzeit werden im Bereich Smart Grids vor allem Pilotprojekte umgesetzt. Die intensive Nutzung und die Geschwindigkeit des Ausbaus hängen unter anderem von rechtlichen Rahmenbedingungen und Zielsetzungen ab, vor allem in den Bereichen erneuerbarer Energien und Netzausbau.

Die Umsetzung von Smart Metering (vor allem intelligente Messsysteme) trägt laut der Studie von Trend Research zu einem steigenden Digitalisierungsgrad in der Energiewirtschaft bei. Allerdings wurden intelligente Messsysteme bisher eher in geringem Umfang eingesetzt. Nach Ansicht der Befragungsteilnehmer wird sich bereits bis 2025 eine deutliche Zunahme abzeichnen. Durch flexible Tarife und Preissignale könne eine Nachfragesteuerung erfolgen. Die Studie ergab: 73 Prozent der befragten Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber und 70 Prozent der befragten Anbieter und Dienstleister bewerten die Bedeutung von Smart Metering in Smart-Grid-Konzepten als sehr hoch.

Weiterhin werden bis 2030 ebenso Energiespeicher eine sehr hohe Bedeutung im Bereich Smart Grids einnehmen: Ein Drittel der Befragten erwartet bis 2030 eine sehr hohe und weitere 40 Prozent eine hohe Bedeutung. Darüber hinaus wird ebenso für die Bereiche Automatisierung von Netzstationen und Lastbeeinflussung/Lastmanagement mehrheitlich eine (sehr) hohe Bedeutung im Bereich Smart Grids erwartet.

Dennoch sei davon auszugehen, dass in Deutschland eher ein langsamer und verzögerter Einsatz von Smart Grids erfolgt. Insgesamt können laut der Studie Smart Grids somit die Energiewende langfristig zwar unterstützen, nehmen in der Umsetzung in den kommenden Jahren jedoch zunächst eine untergeordnete Bedeutung ein. Vor allem die langwierige Umsetzung gesetzlicher Rahmenbedingungen bremse einen schnellen Ausbau von Smart Grids in Deutschland. Dies trage ebenso zu einer schwierigeren Integration der zunehmenden Energieerzeugung aus Erneuerbaren bei. Somit ist vor allem der Ausbau der Speichertechnologien, bei dem eine dynamische Marktentwicklung zu erwarten ist, nach Studienergebnisse ein entscheidendes Kriterium, um die erneuerbare Energien zu integrieren und damit die Energiewende umzusetzen.

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