Offshore-Windturbinen Siemens baut Windkraft-Fabrik in Cuxhaven

Hydraulische Systeme werden – wie hier im Werk Brande – künftig auch in Cuxhaven montiert: Sie sorgen in der Rotornabe für den richtigen Anstellwinkel der Rotorblätter im Wind.

Bild: Siemens
06.08.2015

200 Millionen Euro will der Konzern investieren in den größten Neubau im Produktionsbereich in Deutschland der vergangenen Jahre.

Für die Stadt Cuxhaven ist die Nachricht eingeschlagen wie eine Bombe: Nach einem langjährigen Bewerbungsmarathon kam am kürzlich die ersehnte Zusage des Weltkonzerns Siemens über die bereits viel spekulierte Großansiedlung in Cuxhaven. Mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro wird der Großkonzern ab Mitte 2017 Windturbinen in Cuxhaven für den Offshore-Windkraftmarkt fertigen und verschiffen. Bis zu 1000 neue Arbeitsplätze werden dadurch in Cuxhaven entstehen.

Geplant ist eine Fertigung für Maschinenhäuser für Windturbinen der nächsten Generation. Die Windenergieanlagen sind für den Einsatz auf dem Meer konzipiert und haben eine Leistung von sieben Megawatt. Dies ist eines der bedeutendsten Neubauvorhaben im Produktionsbereich von Siemens in Deutschland der letzten Jahre, wie das Unternehmen hervorhebt. Der Spatenstich soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Produktionsstätte an der Hafenkante

Die geplante Fertigung in Cuxhaven soll direkt an der Hafenkante auf einer Fläche von 170.000 Quadratmetern entstehen. Dies entspricht rund 24 Fußballfeldern. Mit Hilfe der gut ausgebauten Hafenanlage können schwere Komponenten direkt auf Transportschiffe geladen werden. So werden teure Transporte an Land vermieden. Die neue Fertigung umfasst die Endmontage von Generatoren, Naben sowie Gondel-Rückteile, die zu kompletten Maschinenhäusern für Offshore-Windenergieanlagen zusammengeführt werden – den Herzstücken der Windenergieanlagen. Bei der Evaluierung des neuen Produktionsstandortes soll auch intensiv die Möglichkeiten geprüft worden sein, an bestehenden Standorten zu investieren, die dem Strukturwandel unterworfen sind.

„In der neuen Fertigung werden wir die effizientesten und zuverlässigsten Windturbinen ‚Made in Germany‘ bauen“, sagte Markus Tacke, CEO der Division Wind Power and Renewables. „Siemens investiert dort, wo wir Wachstumschancen nutzen können. Deutschland und Nordeuropa sind für uns dynamische Wachstumsmärkte. Die neue Fertigung wird auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, unserem Ziel, Windstrom wettbewerbsfähig zu machen, näher zu kommen.“ Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Branchenverbands Renewable UK zeigt, dass die Kosten für Offshore-Windenergie allein in den vergangenen fünf Jahren um elf Prozent gefallen sind.

Zusätzlich zum Aufbau der neuen Produktion in Cuxhaven baut Siemens im britischen Hull ein Werk für Rotorblätter für Sechs- und Sieben-Megawatt-Anlagen. Dieses soll ebenfalls im Jahr 2017 voll betriebsfähig sein. Nach Großbritannien ist Deutschland der wichtigste Markt für Offshore-Windenergie.

Siemens ist Marktführer im Bereich der Offshore-Windenergie und hat bislang rund 3100 Windturbinen verkauft und mehr als 1470 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4,7 Gigawatt auf dem Meer installiert. Zudem ist das Unternehmen führend bei der Offshore-Netzanbindung und beim Offshore-Service.

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  • Erste Produktionsstätte für Offshore-Windkraftanlagen in Deutschland: Die Fertigung in Cuxhaven soll auf einer Fläche von rund 170.00 Quadratmetern – etwa 24 Fußballfeldern – direkt am Hafen entstehen.

    Erste Produktionsstätte für Offshore-Windkraftanlagen in Deutschland: Die Fertigung in Cuxhaven soll auf einer Fläche von rund 170.00 Quadratmetern – etwa 24 Fußballfeldern – direkt am Hafen entstehen.

    Bild: Siemens

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