Bauaufsichtliche Zulassung erhalten Partikelabscheider vermindert Konzentration des Feinstaubs

Der CCA-Abscheider: Er entfernt Feinstaub aus dem Rauchgas von holzbefeuerten Kesselanlagen.

Bild: KIT
31.10.2015

Carola Clean Air hat den ersten in Deutschland zugelassenen Trockenabscheider entwickelt, der an größeren Kesselanlagen bis zu 200 Kilowatt eingebaut werden kann.

Carola Clean Air (CCA), ein Ableger des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), hat für seinen Partikelabscheider die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) erhalten. Der Abscheider habe im Langzeittest bewiesen, dass er effektiv und wirtschaftlich arbeite, so das KIT. Nachwachsende Energieträger wie Hackschnitzel, Pellets und Scheitholz sind beliebt. Damit holzbefeuerte Heizungsanlagen und Öfen auch die neuen Feinstaubgrenzwerte einhalten, werden Partikelabscheider eingesetzt, um das Rauchgas zu reinigen. Nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe werden in Deutschland zirka 850.000 holzbefeuerte Kesselanlagen betrieben. Die Holzverbrennung ist eine wichtige Emissionsquelle, die häufig die Partikelemission aus dem Automobilverkehr übertrifft. Die zweite Stufe der ersten Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) hat die Grenzwerte für die Partikelemissionen auf 20 Milligramm pro Kubikmeter abgesenkt. Niedrigere Emissionswerte sollen sowohl durch neue Feuerungsanlagen als auch durch den Einbau von Filteranlagen erreicht werden.

Der Partikelabscheider von CCA wird zwischen Heizkessel und Kamin in den Rauchgasweg eingebaut und vermindert die Konzentration von Ruß und Feinstaub um bis zu 90 Prozent. Jetzt hat das DIBt für den Feinstaubabscheider der Typenserie „CCA25 bis CCA200“ die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erteilt. Damit ist der Carola-Abscheider der erste in Deutschland zugelassene Trockenabscheider, der an größeren Kesselanlagen bis zu 200 Kilowatt eingebaut werden kann. Das Funktionsprinzip des CCA-Abscheiders ist einfach: Der Abscheider besteht aus zwei Kammern. In der Ionisationskammer werden die Partikel des Rauchgases mittels einer Corona-Entladung elektrisch aufgeladen. In der nachgeschalteten Kollektorkammer lagern sich die geladenen Ruß- und Staubpartikel auf einer wendelförmigen Bürste ab. Diese dreht sich regelmäßig über eine Abstreifkante, und die angesammelten Partikel fallen in den Auffangbehälter. „Alle paar Monate den Behälter zu leeren, ist die einzige Wartungsarbeit für den Nutzer“, sagt Hanns Paur, Mitarbeiter des KIT und einer der Gründer von CCA.

Der Abscheider eignet sich durch seine Konstruktion zur Ergänzung einer vorhandenen Heizkesselanlage ebenso wie zur Integration in neu entwickelte Anlagen. Bei Bedarf lassen sich sogar mehrere Anlagen parallel beziehungsweise hintereinander schalten. Im Rahmen eines Feldtests unter typischen Betriebsbedingungen wurde nun gezeigt, dass der Abscheider auch im realitätsnahen Langzeitbetrieb über 5000 Stunden stabil läuft und seine Vorteile wie hohe Abscheiderate, geringe elektrische Leistungsaufnahme und niedrigen Druckverlust beibehält.

Hans Rheinheimer, Geschäftsführer der CCA, zählt die Vorteile des Abscheide-Systems gegenüber anderen Wirkprinzipien auf: „Das System ist nahezu wartungsfrei, kann sogar in den Kessel integriert werden und es verbraucht im Betrieb weniger Energie als eine Glühbirne. Anders als bei Schwebstofffiltern müssen keine Verschleißteile ausgetauscht werden, und der Abluftzug im Kamin wird kaum reduziert.“ Mit einer Abscheideeffizienz von bis zu 90 Prozent könnten moderne Heizkessel, die nachgerüstet werden, die Grenzwerte der zweiten Stufe der Bundesimmissionsschutzverordnung aus dem Jahr 2015 einhalten.

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