Stromerzeugung Flexible Fahrweise spart Kosten

Innenansicht des Heizkraftwerks Bochum-Hiltrop: Neben Fernwärme wird hier auch elektrische Energie über eine GuD-Anlage erzeugt.

Bild: Stadtwerke Bochum
17.12.2015

Im Heizkraftwerk Bochum-Hiltrop wurde die Vermarktung der Stromerzeugung optimiert. Die Anlage wird nicht mehr nur wärmegeführt betrieben, sondern richtet sich auch nach den kurzfristigen Strommärkten. Dadurch soll die Wirtschaftlichkeit der Gas- und Dampfturbinenanlage steigen.

Die Stadtwerke Bochum haben die Fahrweise des Heizkraftwerks Hiltrop auf die Situation an den Energiemärkten abgestimmt. Gemeinsam mit der Stadtwerke-Kooperation Trianel haben sie das Optimierungspotenzial des Heizkraftwerks (44 Megawatt elektrisch) analysiert und die Fahrweise angepasst. In der optimierten Fahrweise wird die Anlage nicht mehr ausschließlich wärmegeführt gefahren, sondern zusätzlich an den kurzfristigen Strommärkten optimiert. Denn wegen der gesunkenen Strompreise ist es laut Trianel oft sinnvoller, die Fernwärmeproduktion durch die verfügbaren Heizkessel oder den Wärmespeicher bereitzustellen und die stromerzeugende Gas-und-Dampf-Anlage (GuD-Anlage) in Zeiten niedriger Preise auszuschalten. Gegenüber einer traditionellen Fahrweise ermögliche die optimierte Fahrweise erhebliche Kosteneinsparungen.

„Unter den aktuellen Marktbedingungen ist eine traditionelle, grundlastorientierte Fahrweise von Heizkraftwerken nicht mehr wirtschaftlich und amortisiert nicht die Investitionskosten in eine so umfängliche Modernisierung“, so Frank Peper, Hauptabteilungsleiter für Fernwärme, Wasser und Energieprojekte bei den Stadtwerken Bochum. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, wird die GuD-Anlage bereits am Termin-, Spot- und Intradaymarkt durch Trianel täglich aktiv bewirtschaftet. „Die Vermarktung über den Trianel Trading Floor ermöglicht die fortlaufende Anpassung der Fahrpläne nach den Möglichkeiten des Marktes.“

Zusätzlich wird das Kraftwerk durch die Aufschaltung in den Trianel Sekundärregelpool ab 2016 auch Regelleistung für den Übertragungsnetzbetreiber Amprion bereitstellen und zusätzliche Deckungsbeiträge erwirtschaften. „Durch den Ausgleich der kurzfristigen Schwankungen im Stromnetz trägt unser flexibles Gaskraftwerk zu einer besseren Integration der Erneuerbaren bei und fördert somit das Gelingen der Energiewende“, sagt Peper.

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