Smart-Metering-Blog #2 Der Energieversorger am Telefon

Nachgefragt: Der Berater beim Energieversorgungsunternehmen konnte selbst keine Alternative bieten, zeigte aber Möglichkeiten auf, um die höhere Servicegebühr für den „intelligenten Zähler“ zu vermeiden.

Bild: George Doyle/iStockphoto
10.12.2014

„Ich hätte gerne ein Smart Meter im Keller.“ Wie findet eigentlich Ihr Stromversorger das?

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„Wenn es so einfach wäre, den Zähler zu tauschen, würde mein Energieversorger mir das ja auch anbieten!“, nagten erste Zweifel am Entschluss, mir einen digitalen Zähler plus Fernübertragung im Keller installieren zu lassen. Und: Darf sich ein anderer Anbieter eigentlich einfach an dem guten alten Ferraris-Zähler meines Stadtwerks vergreifen?

Da liegt doch nichts näher, als dort mal anzurufen. Ruckzuck bin ich mit der Zählerabteilung verbunden, wo mir ein freundlicher Herr erläutert, dass die „Smart-Meter-Geschichte wegen Sicherheitsbedenken noch nicht soweit“ sei. „Die meisten EVU lassen die Finger noch davon weg“, und meine Stadtwerke verbauen bis 2016 oder 2017 noch die altgedienten Ferraris-Zähler.

Aus gutem Grund, wie der Mann argumentierte: Was soll das auch? Einerseits sei die Nachfrage gering, war ich doch im ganzen Jahr 2014 erst der zweite Anrufer mit dieser Frage. Andererseits verursache das nur höhere Kosten als die (nach seinen Angaben) etwa 25 Euro pro Jahr, die ich momentan für den Messstellendienst bezahle (siehe Bildergalerie).

Guter Spartipp vom EVU: Die Bastellösung

Wer unbedingt selbst ständig am PC erfassen wolle, wie viel Strom er gerade verbraucht, könne sich auch eine günstigere Lösung, die den Verbrauch lokal überträgt, installieren: Ein privater Hutschienenzähler mit S0-Schnittstelle, am besten vom Elektriker im Verteilerkasten montiert, und schon kann eine Software auf die Stromdaten zugreifen.

Guter Hinweis, an eine solche Spar-Version hätte ich selbst nicht gedacht, aber letztlich springt die Eigenbau-Lösung kürzer als die Lösung mit dem „intelligenten Zähler“, den ich im Auge hatte.

Segen der Liberalisierung: Wechsel ohne Reue

Immerhin, soviel machte mein Gesprächspartner klar: Wenn ich als Kunde wirklich einen anderen Anbieter beauftragen will, so einen Zähler zu installieren, dann kann ich das natürlich tun. Der Stromlieferant wird da nicht im Weg stehen – dürfte das auch gar nicht, denn dank der Liberalisierung im Strommarkt kann ich mir einen Dienstleister als Messstellenbetreiber wählen.

Und: Falls ich irgendwann reumütig zurückkehren wollen würde, sei die Wiederaufnahme gesichert.

Fortsetzung: Gesagt, getan: Die Bestellung

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Bildergalerie

  • Großes Angebot: In der Anschaffung teurer, dann aber ohne Mietkosten wäre eine lokal nutzbare Stromdatenerfassung per Hutschienen-Stromzähler, der seine Daten über eine S0-Schnittstelle an einen PC übergibt.

    Großes Angebot: In der Anschaffung teurer, dann aber ohne Mietkosten wäre eine lokal nutzbare Stromdatenerfassung per Hutschienen-Stromzähler, der seine Daten über eine S0-Schnittstelle an einen PC übergibt.

    Bild: K.Klotz / Energy 2.0

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