Finale im Europäischen Erfinderpreis Der Mann hinter moderner HGÜ

ABB AG

Über 50 Patente zu HGÜ: Asplund trug mit seiner Arbeit entscheidend dazu bei, dass diese HGÜ-Technologie zum neuen Standard für die zuverlässige unterirdische Übertragung von Strom über weite Strecken wurde.

Bild: Europäische Patentorganisation
27.04.2015

Dass Strommasten und Stromleitungen, lange Kabelstränge und riesige, unansehnliche Umspannwerke an vielen Stellen verschwinden können, ist einem schwedischen Ingenieur zu verdanken.

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Einer der Finalisten des derzeit laufenden Europäischen Erfinderpreises 2015 kommt aus dem Sektor Energie: Der schwedische Elektroingenieur Gunnar Asplund hat die Entwicklung der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) vorangetrieben und Wege entwickelt, wie sich die Stromnetzinfrastruktur großteils verbergen lässt.

Die jahrzehntelange HGÜ-Arbeit Asplunds trug dazu bei, dass Oberleitungen durch unterirdisch verlegte Kabel ersetzt werden können und verlieh dem Gleichstrom gegenüber Wechselstrom neue Bedeutung.

Asplund entwickelte einen Stromrichter, der die Zusammenführung der Wechselstrom- und der Gleichstrominfrastruktur vereinfacht. Zum einen wurde die HGÜ dadurch effizienter, zum anderen können über ein und dieselbe Kabelinfrastruktur unterschiedliche Strommengen transportiert werden - von Kleinstmengen bis zu mehreren Gigawatt.

Der Erfinder

Während seiner fast vierzigjährigen Ingenieurtätigkeit in diesem Fach hatte Asplund wesentlichen Anteil daran, dass die HGÜ-Technologie zum neuen Standard für die zuverlässige unterirdische Übertragung von Strom über weite Strecken wurde. Asplunds Arbeit brachte ihm diverse Auszeichnungen ein, darunter die Ehrendoktorwürde der Königlich Technischen Hochschule Stockholm und den angesehenen Uno Lamm Award, der von der IEEE Power Engineering Society für Fortschritte auf dem Gebiet der HGÜ-Technologie verliehen wird.

Von 1993 bis 2009 leitete Asplund bei ABB den Bereich Forschung und Entwicklung zu HGÜ. 2009 gründete er Elways AB – das Unternehmen entwickelt Infrastruktursysteme für Elektrofahrzeuge. Asplund hält 52 Einzelpatente und hat an insgesamt 187 Patenten mitgewirkt.

Die Technologie

Seine Flexibilität macht das Übertragungssystem HVDC Light zur ersten Wahl für regenerative Kraftwerke an entlegenen und Offshore-Standorten, allen voran Sonnen- und Windkraftanlagen, die im Tagesverlauf schwankende Leistungsniveaus erzeugen.

Mit diesem sowie über 50 weiteren Patenten zur HGÜ trug Asplund ganz entscheidend dazu bei, dass die HGÜ-Technologie zum neuen Standard für die zuverlässige unterirdische Übertragung von Strom über weite Strecken wurde.

Wirtschaftlicher Nutzen

Seit ihrer Einführung Ende der 1990er-Jahre wurden mit der patentierten HVDC-Light-Technologie von Asplund nach Angaben des Europäischen Patentamtes mehr als 2,6 Mrd. EUR (25 Mrd. SEK) erwirtschaftet.

Dank der Arbeit des schwedischen Erfinders konnte sich der Anlagenbauer ABB die Führungsposition in einer Branche sichern, deren Volumen sich derzeit auf rund 10,58 Mrd. EUR (ca. 12,7 Mrd. USD) beläuft und die laut Research and Markets bis 2018 jährlich um voraussichtlich 5,1 % wachsen wird.

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Bildergalerie

  • Gunnar Asplund: Von 1993 bis 2009 leitete er bei ABB den Bereich Forschung und Entwicklung zu HGÜ.

    Gunnar Asplund: Von 1993 bis 2009 leitete er bei ABB den Bereich Forschung und Entwicklung zu HGÜ.

    Bild: Europäische Patentorganisation

  • Über 10 Mrd. Euro Umsatz: Seine Erfindung hat seinem Arbeitgeber einen seit Jahren prosperierenden Geschäftszweig gesichert.

    Über 10 Mrd. Euro Umsatz: Seine Erfindung hat seinem Arbeitgeber einen seit Jahren prosperierenden Geschäftszweig gesichert.

    Bild: Europäische Patentorganisation

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