Stromnetz Cloud giert nach Strom

Umspannwerk: Der Stromhunger von Rechenzentren erreicht den Verbrauch von Kleinstädten.

Bild: Mainova
08.06.2015

Rechenzentren verschlingen in Frankfurt rund ein Fünftel der Elektrizität – Tendenz steigend. Demnächst rüstet der Stromversorger die Anschlussleistung einer Kleinstadt nach.

Die Mainova-Tochter Netzdienste Rhein-Main (NRM) baut das Stromnetz in Frankfurt weiter aus: Der Rechenzentrumsbetreiber Interxion erhält für seinen Campus an der Hanauer Landstraße weitere 10 MW Anschlussleistung. Dies entspricht dem Bedarf einer Stadt mit etwa 10.000 Haushalten. Dafür verlegt die NRM eine neue rund 850 Meter lange Kabeltrasse durch die Dieselstraße und Felix-Wankel-Straße in die Weismüllerstraße.

Die 30-kV-Leitung versorgt künftig das bislang größte Rechenzentrum von Interxion in Deutschland. Der mit modernster Technologie geplante Neubau weist eine Fläche von rund 4800 Quadratmetern auf. Die ersten beiden Bauabschnitte werden im ersten Halbjahr 2016 fertig gestellt.

„Unser Frankfurter Campus entwickelt sich derzeit sehr dynamisch zum Zentrum europaweiter Cloud-Aktivitäten“, kommentiert Peter Knapp, Geschäftsführer von Interxion Deutschland. „Mit dem Bau des neuen Rechenzentrums, FRA 10, reagieren wir auf den anhalten Bedarf unserer Kunden nach hochmodernen und leistungsfähigen Infrastrukturen.“

20 Prozent des Stroms gehen in Rechenzentren

Rechenzentren machen schon heute rund ein Fünftel des gesamten Frankfurter Stromverbrauchs aus, Tendenz steigend.„Frankfurt ist der wichtigste Internetknotenpunkt Kontinentaleuropas“, sagt Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des Vorstands der Mainova. „Mit dem Ausbau der Infrastruktur vor Ort gewährleistet die Mainova auch in Zukunft die sichere Versorgung der hochsensiblen Abnehmer.“

Interxion investiert 92 Millionen Euro in das neue Rechenzentrum. Langfristig sollen die Kapazitäten an dem Standort im Frankfurter Osten auf bis zu 75 MW erweitert werden. Dies entspricht rund einem Zehntel der Spitzenleistung in Frankfurt. Diese lag 2014 bei rund 740 MW. (kk)

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