Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung ABB erhält Auftrag in Höhe von 140 Millionen Dollar

ABB AG

Offshore-Windfarm: Die nationalen Netzanschlüsse des künftigen dänischen Windparks Kriegers Flak und der bereits in Betrieb befindlichen deutschen Offshore-Windparks Baltic 1 und Baltic 2 werden miteinander verbunden.

Bild: ABB
12.03.2016

Ziel ist die Förderung der Integration erneuerbarer Energien in Europa. Eine HGÜ-Konverterstation soll das dänische und das deutsche Stromnetz verbinden und die Versorgungssicherheit erhöhen.

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Der Technologiekonzern ABB hat von den Übertragungsnetzbetreibern Energinet.dk in Dänemark und 50 Hertz Transmission in Deutschland einen Auftrag im Wert von rund 140 Millionen US-Dollar für die Planung, Lieferung und Installation einer HGÜ-(Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung)-Konverterstation in Bentwisch in Norddeutschland erhalten. Die HVDC Light Kurzkupplungs-Konverterstation (back-to-back), die erste ihrer Art in Europa, ermöglicht die Verbindung der asynchronen Drehstromnetze Ostdänemarks und Deutschlands.

Mit dem HGÜ-System liefert ABB eine Schlüsseltechnologie für das Projekt „Kriegers Flak - Combined Grid Solution", den weltweit ersten Offshore-Interkonnektor. Dafür werden die nationalen Netzanschlüsse des künftigen dänischen Windparks Kriegers Flak und der bereits in Betrieb befindlichen deutschen Offshore-Windparks Baltic 1 und Baltic 2 miteinander verbunden. Im Jahr 2015 erhielt ABB bereits einen Auftrag in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für ein Unterwasser-Drehstromkabelsystem zur Anbindung des Windparks Kriegers Flak.

Der Interkonnektor wird eine Übertragungskapazität von 400 Megawatt (MW) aufweisen, was dem Energiebedarf von mehr als 400.000 Haushalten entspricht. Dieses kritische Infrastrukturprojekt wird von der Europäischen Union mitfinanziert und maßgeblich zur Erfüllung der europäischen Ziele für die Nutzung erneuerbarer Energien beitragen. Der Interkonnektor wird die verstärkte Integration erneuerbarer Energien ins Netz ermöglichen, die Versorgungssicherheit weiter erhöhen und neue Möglichkeiten für den Energiehandel eröffnen.

„Die Integration erneuerbarer Energien und die Entwicklung von Netzverbindungen sind Schlüsselelemente der Next-Level-Strategie von ABB. So leisten wir einen wichtigen Beitrag zur umweltschonenden Deckung des wachsenden Strombedarfs", sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Stromnetze von ABB.

ABB liefert die komplette HGÜ-Station einschließlich Transformatoren, Konverterventilen, Kühlsystemen, Steuerungs- und Schutzsystemen sowie weiterer Ausrüstung für die Konverterstation. HVDC Light bietet anspruchsvolle Funktionen wie die Schwarzstartfähigkeit zur Wiederherstellung der Stromversorgung und eine hoch entwickelte Leistungsregelung, die Änderungen der Windgeschwindigkeit berücksichtigt. ABB hat die HGÜ-Technologie vor mehr als 60 Jahren in Pionierarbeit entwickelt und bis heute über 110 HGÜ-Projekte mit einer installierten Leistung von insgesamt über 120.000 Megawatt realisiert - das entspricht etwa der Hälfte der weltweit installierten Basis. In den 1990er Jahren entwickelte ABB die Technologie weiter und führte die spannungsgeführte Technologie (oder VSC-Technologie) ein, die bei ABB HVDC Light genannt wird. ABB sieht sich als führend auf dem Gebiet der VSC-Technologie und hat 18 von 24 VSC-Projekten realisiert, die derzeit weltweit im kommerziellen Betrieb sind.

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