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1664 gesunkenes Schiff erkundet Roboter ersetzt Taucher

publish-industry Verlag GmbH

OceanOne erster Einsatz führte ihn zum Wrack eines 1664 gesunken Schiffs.

Bild: Universität Stanford

10.05.2016

U-Boote, die ferngesteuert zu den Untiefen der Meere hinabtauchen, sind keine neue Sensation mehr. Dieser Roboter, der einen menschlichen Taucher komplett ersetzen soll, hingegen schon.

Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein echter Froschmann. Der Tauchroboter OceanOne wirkt gar nicht wie eine ferngesteuerte U-Boot-Kapsel . Das Besondere: OceanOne ist ein Roboter mit Armen, die wie menschliche Extremitäten ein haptisches Feedback erleben können: Der Pilot, der vom Boot an der Wasseroberfläche aus den Roboter steuert, kann fühlen wonach OceanOne greift und was er ertastet. „Die Idee ist es, einen Roboter zu entwickeln, der einen Menschen physikalisch voll und ganz im Wasser repräsentiert“, fasst Oussama Khatib, Projektleiter und Professor für Computerwissenschaften an der Universität Stanford, den Gedanken hinter OceanOne zusammen.

Zwar ist der Roboter nach wie vor ein Prototyp, doch sobald das Projekt abgeschlossen ist, soll die Produktion in Serie gehen. Das Ziel der Robotik-Fachleute der US-Elite-Uni Stanford: OceanOne soll bei gefährlichen Einsätzen aushelfen, die für einen menschlichen Taucher zu riskant sind. Und das bei Tiefen über 1000 Meter. Ferner möchten die Wissenschaftler eine ganze Flotte von Tauch-Robotern zusammenstellen, die von mehreren Menschen aus der Ferne orchestriert werden und so die Meere sicher erforschen und untersuchen.

Seinen ersten Tauchgang absolvierte der Bot übrigens zum Wrack des Linienschiffes der „La Lune“, die im Jahr 1664 etwa 30 Kilometer vor der französischen Küste sank. Dort, rund 100 Meter unter dem Meeresspiegel, suchte und barg OceanOne Artefakte, die mit dem Schiff zunächst verloren gingen.

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