15 x 10 cm Größe Sensorchip für dunkle Materie

Siliziumsensoren sind in mehreren zylindrischen Lagen zur Flugbahnbestimmung von Elementarteilchen im CMS-Detektor eingesetzt.

11.07.2016

Noch immer gelten 95 Prozent des Universums als unerforscht. Diesen Geheimnissen sind Wissenschaftler am Genfer CERN auf der Spur, dem weltgrößten Forschungszentrum für Teilchenphysik. Derzeit wird hier versucht, dunkle Materie zu erzeugen. Einen Beitrag dazu leistet unter anderem ein spezieller Sensorchip.

Das Geheimnis des Universums lüften

Obwohl dunkle Materie im Universum etwa die fünffache Masse der sichtbaren Materie einnehmen dürfte, konnte man sie bisher noch nicht direkt nachweisen. Das wollen Wissenschaftler des CERN nun ändern. Zu ihrem Nachweis wollen sie einen einmaligen Sensorchip einsetzen: Er ist 8 Zoll oder 15 cm x 10 cm groß und wurde gemeinsam entwickelt von Infineon Technologies Austria und dem Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Im Bild zu sehen sind Siliziumsensoren, die in mehreren zylindrischen Lagen zur Flugbahnbestimmung von Elementarteilchen im CMS-Detektor eingesetzt werden. Zwei der Detektoren, für die der Einsatz der Sensoren von Infineon derzeit geprüft wird, tragen die Bezeichnungen ATLAS (A Toroidal LHC Apparatus) und CMS (Compact Muon Solenoid). Die Experimente der Teilchenphysik gleichen riesigen Kameras: Wenn Partikel die Siliziumdetektoren durchdringen, werden sie von diesen registriert. Die Detektoren haben eine Höhe von 20 Metern (ATLAS) beziehungsweise 15 Metern (CMS) und befinden sich 100 Meter unter der Erde. Sie sind seit Jahren fast rund um die Uhr in Betrieb, mit 40 Millionen Einzelexperimenten pro Sekunde. Derzeit beraten beide Seiten über eine mögliche Produktion von Chips mit bis zu 1.000 m² Fläche.

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