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3D-Druck Drucken, wie die Raupen spinnen

publish-industry Verlag GmbH

Bild: Festo

02.05.2016

Statt Schichten lieber Fäden: Ein Drucker von Festo baut Objekte aus Glasfasern auf. Inspiriert wurde dieses Verfahren von der Natur.

Bis ein Schmetterling seine farbenfrohen Flügel ausbreitet, ist es ein weiter Weg. Damit er schlüpfen kann, muss zunächst eine Raupe wachsen und sich verpuppen. Dafür bildet sie einen Kokon aus erstaunlich stabilen Fäden. Von diesem Prinzip hat sich die schwäbische Firma Festo bei ihrem 3D-Drucker inspirieren lassen. Im Gegensatz zu gängigen Modellen baut er die Objekte nicht aus dünnen Schichten auf, sondern aus, aus Glasfasern bestehenden, Stäbchen. Vorgeführt wurde der 3D Cocooner genannte Drucker vergangene Woche auf der Hannover Messe.

Bei dem von ihm genutzten Verfahren werden einzelne Stäbchen gedruckt und unter einander zu Gitterstrukturen verbunden. Sie bestehen aus einem Glasfaserfaden. Damit dieser seine Form behält, wird er mit einem speziellen Harz ummantelt. Eine LED härtet es unter UV-Licht aus. Sobald das Stäbchen die gewünschte Länge erreicht hat, wird es mit Hilfe einer kleinen Trennscheibe gekappt. Auch die Verbindung der einzelnen Stäbchen übernimmt das Harz. Da es sehr schnell hart wird, sind für den Druck keine Stützkonstrukte nötig.

Als Grundlage des Druckers nutzt Festo das von ihnen entwickelte dreiarmige Gestell Tripod EXPT-45. Aktuell handelt es sich bei dem 3D Cocooner noch um einen Prototypen. Wann er in den Verkauf geht ist noch unklar.

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