Optoelektronik, Displays & HMI Geräuschlos kühlen

Die patentierte Dual-Piezoelektrischen Kühldüsen von GE.

27.02.2013

Mit einer ursprünglich für Flugzeugmotoren entwickelten Technologie will General Electric die Kühlung von elektronischen Klein-Geräten verbessern

Wenn man an Flugzeugmotoren denkt, ist Geräuschlosigkeit nicht unbedingt das erste, was einem in den Sinn kommt. Aber genau das ist es, was General Electric (GE) mit seiner neuen Kühltechnik erreicht haben will. Die Dual-Piezoelektrischen Kühldüsen (Dual Piezoelectric Cooling Jets, DCJ) funktionieren wie Miniatur-Blasebalge, die mit hoher Geschwindigkeit Luftstrahlen auf die zu kühlende Elektronik blasen. Dabei soll die Luftströmung des DCJ die Wärmeübertragung gegenüber natürlicher Konvektion um das Zehnfache erhöhen. Ursprünglich war die Technologie dazu vorgesehen, die Druckverluste und Ladungscharakteristiken in Flugzeug-Motoren und Gas- und Windturbinen zu reduzieren. Durch Anpassungen bei Akustik, Vibration und Stromverbrauch sollen die DCJs nun aber in der Lage sein, in besonders flachen Anwendungen die Elektronik zu kühlen.

Kleiner und leistungsfähiger

Im Vergleich zu herkömmlichen Kühlkörpern sollen sich mit DCJ-Kühllösungen mit einer Höhe von nur 4 Millimetern realisieren lassen, was laut GE einer Halbierung der Höhe entspricht. Zudem soll auch der Stromverbrauch nur etwa halb so hoch sein wie bei konventiollen Kühlkörpern. Aufgrund der einfachen Konstruktion erwartet GE zudem eine deutlich höhere Zuverlässigkeit. Dabei soll die Kühlung so leise arbeiten, dass sie für das menschliche Ohr nicht zu hören ist. Pro Minute soll der DCJ etwa 0,03 Kubikmeter Luft bewegen können.

Nicht nur für Konsumelektronik

Gedacht ist das neue Kühlsystem in erster Linie für Consumer-Produkte wie Tablets und besonders flache Notebooks (Ultrabooks). Mit der Größe einer Scheckkarte nimmt das Kühlsystem wenig Platz ein und lässt Entwicklern Raum für andere Bauteile. Bei GE geht man zudem davon aus, dass die Kühltechnologie die Laufzeit eines Geräts um bis zu 30 Minuten verlängern kann. „Thermal Management wird zu einem großen Problem für viele Hersteller, die versuchen, ihre Geräte kleiner zu machen“, erklärt Chris Giovanniello, Vice President Microelectronics & Thermal Business Development bei GE Licensing. „Daher verzeichnen wir eine starke Nachfrage nach der DCJ-Technologie aus vielen Märkten, von der Consumer-Elektronik über Automotive und Telekommunikation bis hin zum Industriesektor.“ Derzeit stellt GE DCJ-Demonstrationskits für OEMs zur Verfügung. Darüber hinaus hat das Unternehmen die Technologie an Fujikura LTD lizensiert, einem Spezialisten für Kühllösungen.

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