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Botnetz Hacker verschicken Virenscanner

publish-industry Verlag GmbH

Kurioses aus der IT-Welt: Ein Botnetz verschickt Antivirensoftware anstatt Schadprogrammen.

Bild: Evgeny Gromov, iStock
17.02.2016

Hacker die Hacker hacken. Infizierte Mails die Virenscanner anstatt Trojanern enthalten. In der IT-Sicherheit tut sich gerade einiges Kurioses.

Das Botnetz Dridex war bisher für die Verbreitung von Trojaner bekannt. Das hat sich jetzt geändert. Zur Zeit verschickt es E-Mails, mit der kostenlosen Version des Virenscanner Avira. Das teilte das gleichnamige Unternehmen in seinen Blog mit. Warum Dridex auf einmal eine Antivirensoftware vertreibt, ist bisher noch unklar. Möglicherweise ist das Botnetz selbst Opfer eines Hackers geworden. Bisher hatten seine Betreiber vor allem Malware vertrieben, um Online-Banking zu manipulieren und Zugangsdaten zu stehlen.

Bei Botnetzen handelt es sich um Gruppen von mit Malware infizierten Computern. Sie werden von ihren Betreibern unter anderem zum Versand von Spam oder Schadprogrammen per E-Mail genutzt. Dridex beispielsweise verschickte in der Vergangenheit manipulierte Word-Dokumente. Wurden diese von den Empfängern der E-Mails geöffnet, installierte sich automatisch ein Schadprogramm auf dem Rechner. Betroffen waren davon nach Informationen von Avira unter anderem Kunden der Commerzbank, der Deutschen Bank, der HSBC, der Sparda Bank und von einigen anderen Instituten.

Wer für die Virenscanner-Aktion verantwortlich ist, ist unklar. Avira vermutet, dass ein so genannter White-Hat-Hacker am Werk war. Darunter versteht man Hacker, die Schwachstellen in Programmen oder IT-Systemen suchen, um diese zu beheben und nicht um sie auszunutzen.

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