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2016: Jahr der Digitalen Transformation Digitalisierung bleibt ein Drahtseilakt

Der digitale Drahtseilakt: Fujitsu Studie verdeutlicht die Hürden und Widersprüche der Digitalisierung in Deutschland und Europa.

Bild: zapatisthack, iStock
02.02.2016

Die Geschäftsführer und IT-Entscheider von rund 650 mittleren bis großen europäischen Unternehmen sind sich sicher, dass die Digitale Transformation für ihren weiteren geschäftlichen Erfolg unverzichtbar ist. Eine von Fujitsu in Auftrag gegebene Studie „Hürden und Widersprüche der Digitalisierung in Deutschland und Europa“, die in Deutschland, Großbritannien, Schweden und Spanien durchgeführt wurde, verdeutlicht, dass viele Firmen durchaus optimistisch sind, die Digitalisierung ihres Unternehmens erfolgreich zu gestalten. Dabei haben einige der Befragten allerdings nach wie vor keine klare Strategie, wie sie dieses Ziel erreichen wollen. Eine Mehrheit der Befragten (70 % in Deutschland) hat sogar zu Protokoll gegeben, dass der Erfolg der eigenen Digitalisierungsstrategie noch unsicher ist.

Das Jahr 2016 wird von vielen Analysten und IT-Insidern als das Jahr der Digitalen Transformation beschrieben. Dabei geht es nicht mehr um eine vage Zukunftsvision, sondern darum, einen messbaren geschäftlichen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb zu erringen. Besonders die Ergebnisse der Umfrage für Deutschland machen deutlich, dass es eine große Diskrepanz gibt zwischen der Zuversicht, dass die eigenen Mitarbeiter einerseits die Transformation der Geschäftsprozesse bewältigen können und sie andererseits mangelndes Vertrauen in die eigenen Entscheidungen haben. Optimismus bezüglich der eigenen IT-Strategie existiert nur oberflächlich.

Der Umbau hin zu mehr Digitalisierung wird laut Studienergebnissen dabei allgemein als besonders wichtig erachtet, um den Wertschöpfungsprozess des eigenen Unternehmens zu verbessern. Allerdings hat die Fujitsu Studie einige Diskrepanzen aufgezeigt in Bezug darauf, wer diese Projekte intern umsetzt und wo die Prioritäten liegen.

Die wichtigsten europäischen Ergebnisse:

  • Nur jeder Dritte denkt, dass der digitale Umbau mit der Strategie des Unternehmens abgestimmt ist

  • Jeder zweite Manager ist der Meinung, dass die Digitalisierung ein Job ist, den nur die IT-Abteilung erledigen kann - hier gibt es einen großen Unterschied zu Deutschland, wo nur 37 % dieser Meinung sind

  • Jeder dritte Befragte ist der Meinung, dass seine Firma bereits jetzt schon zu viel Budget für digitale Projekte ausgegeben hat

  • Nur jeder Vierte ist sich absolut sicher, die richtigen Entscheidungen im Hinblick auf die Digitalisierung zu treffen

Die wichtigsten deutschen Ergebnisse:

  • Nur in Deutschland wird die Digitalisierung vor allem durch die Mitarbeiter getrieben und nicht durch die Geschäftsführung oder Abteilungsleiter (in Deutschland 65 %).

  • Außerdem sind die digitalen Projekte nirgends so breit auf die einzelnen Bereiche verteilt wie in Deutschland. In den anderen Ländern werden 51 % der Projekte nur von der IT-Abteilung implementiert.

  • Die befragten deutschen Geschäftsführer sehen Kundenbindung und Loyalität als größten Nutzen einer Digitalisierung (48 %), während dies insgesamt nur auf dem dritten Platz landete.

  • Die Studie ergab außerdem, dass deutsche Entscheider derzeit noch keinen signifikanten Wettbewerbsvorteil sehen durch die Digitalisierung.

Die gesamte Studie können sie hier einsehen und herunterladen: Hürden und Widersprüche der Digitalisierung in Deutschland und Europa.

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