Industrie 4.0 Digitaler Wachhund scharf geschaltet

Der digitale Wachhund aus dem Hause Telekom erkennt Unregelmäßigkeiten in vernetzten Industrieanlagen.

Bild: South_agency, iStock
02.05.2016

Industrie 4.0 birgt nicht nur Chancen, sondern auch einige Risiken. Verschiedenste vernetzte Komponenten, Anwendungen und Systeme oder Fernwartung – was einerseits enormen Einfluss auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz einer Produktionskette hat, bedeutet andererseits eine Fülle neuer möglicher Angriffsziele für Cyberkriminelle. Die Telekom hat einen neuen Prototypen eines Monitoringsystems entwickelt, das nach Aussage des Unternehmens in Echtzeit solche Störungen und Manipulationen an Industrieanlagen erkennen und melden soll.

„Mit dem Monitoringsystem schaffen wir eine digitale Alarmanlage für hoch kritische Anwendungen und Prozesse“, sagt Ferri Abolhassan, Geschäftsführer T-Systems, IT-Division und Telekom Security. „Der neue Prototyp ist eine klassische „Plug&Play-Lösung“- einstecken, einschalten, digitaler Wachhund ist scharf. Sicherheit einfach gemacht.“

Der Prototyp unter dem Titel Scada Security basiert auf der Analyse unterschiedlichster Daten. Die Arbeitsweise hat die Telekom auf der vergangenen Hannover Messe am Beispiel der Windradsteuerung demonstriert: So werden im ersten Schritt Daten, die unmittelbar an der Anlage entstehen, verschlüsselt und auf ihre Integrität geprüft. Darüber hinaus gleicht der digitale Wachhund Modelle klassischen Maschinenverhaltens mit dem tatsächlichen Verhalten ab. Für die in Hannover präsentierten Windräder wurde etwa geprüft, ob die tatsächliche Rotation der Räder mit der erzeugten Strommenge übereinstimmt, oder ob die Rotationsgeschwindigkeit mit der gemessenen Windstärke korreliert. Nicht zuletzt basiert die Analyse von Scada Security auf einem Vergleich des tatsächlichen Maschinenverhaltens mit generellen Vorhersagen. Fürs Windrad etwa wurde abgefragt, ob die Rotationsgeschwindigkeit der Rotoren korrekt zusammenhängt mit der vorhergesagten Windstärke.

Scada Security soll sowohl Störungen aufgrund technischer Defekte als auch Manipulationen an Soft- und Hardware erkennen. Sobald das System Anomalien aufdeckt, löst es einen Alarmton aus und sendet an vorab ausgewählte Empfänger eine Warnung per Mail. Somit ist gewährleistet, dass Techniker im Falle von Unregelmäßigkeiten zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen können.

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