Dr. Sunay Shah, Sharp Devices Europe „Weit und breit ist heute gefragt!“

Dr. Sunay Shah, Engineering Manager (LCD) bei Sharp Devices Europe, Oxford

Bild: Sharp Devices Europe
14.03.2016

Bildschirme mit einem Seitenverhältnis von 4:3 haben nach wie vor den größten Marktanteil. Doch es zeichnet sich ein klarer Trend zu Industriedisplays mit breiterer Bilddarstellung ab (16:9, 16:10). Diese Entwicklung begann vor zwei bis drei Jahren mit der Einführung von kleineren Displays (7 Zoll und weniger) im Endverbrauchersektor. Inzwischen sind mittelgroße IA-Displays (von 10 bis 22 Zoll) zunehmend verbreitet.

Der Bedarf an mittelgroßen LC-Displays (13,3, 15,6, 18,5 und 21,5 Zoll) mit breiter Bilddarstellung und hoher Auflösung (FHD) wächst enorm. Dies erklärt sich durch die Tatsache, dass Verbraucherstudien eine höhere Produktivität durch den Einsatz von breiteren Displays nachgewiesen haben. Außerdem ist eine zunehmende Nachfrage nach besonders breiten, so genannten Letterbox-Displays zu verzeichnen, die vor allem bei industriellen Anwendungen mit besonderen Größen- und Darstellungsanforderungen zum Einsatz kommen. Das bedeutet aber nicht, dass die 4:3-Modelle in naher Zukunft verschwinden, deshalb bringen wir auch in diesem Bereich weiterhin Innovationen, zum Beispiel mit den neuen XGA/SXGA-Modellen.

Derzeit werden noch die meisten Bedienereingaben bei industriellen Anwendungen über resistive Touchpanels getätigt. Doch auch im industriellen Umfeld wünschen sich die Anwender zunehmend Eingabemöglichkeiten, die sie von ihren Smartphones und Tablets gewohnt sind. Bei manchen industriellen Anwendungen sind kapazitive Touchdisplays (PCAP) bereits in Gebrauch. Wir vermarkten jetzt aktiv PCAP-IA-Displays. Auf Druck reagierende Funktionalität in Kombination mit PCAP-Eingabe ist ein weiteres Arbeitsfeld. PCAP ermöglicht Multi-Touch-Anwenderschnittstellen, in die trotzdem ein schützendes Glascover integriert ist – eine wichtige Voraussetzung für etliche industrielle Anwendungen. Diese Technologie eliminiert außerdem die so genannte „Drift“, ein regelmäßig wiederkehrendes Problem bei resistiven Panels, das auf Dauer die Genauigkeit der Toucheingabe reduziert.

Geräte, deren Erfolg auf großartigem Design und außergewöhnlichen Anwendungsmöglichkeiten beruht, müssen sich vom Wettbewerb abgrenzen. Kreative, frei gestaltbare Displayformen machen zum Beispiel weiße Ware begehrenswerter. Schon in naher Zukunft werden wir immer mehr dieser individuell geformten Gerätedisplays zu sehen bekommen.

Das zunehmende Aufkommen von intelligenten Fabriken stellt in den nächsten Jahren eine Entwicklung dar, die neue Designanforderungen bringen wird. Obwohl es sich noch um ein frühes Entwicklungsstadium handelt, wird dieser Bereich eine stark anwachsende Interaktivität über Touchdisplays in bestimmten Phasen des Produktionsprozesses erforderlich machen. Mit dem zunehmenden Tempo von Industry 4.0 werden wir wahrscheinlich eine weit verbreitete Integration von 16:9-Displays erleben.

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