Versorgungs- & Verbindungstechnik Weniger Draht - Weniger Fehler

11.12.2013

Das neue Remote-I/O-System u-remote von Weidmüller basiert auf einem modularen Konzept. Es verfügt zunächst über einen Feldbuskoppler. Dieser Kopf der Station handelt Informationen und dient gleichzeitig als Schnittstelle zum Feldbussystem und zur Steuerung. Modular bedeutet einerseits, dass der Anwender die Module nacheinander an den Feldbuskoppler auf der DIN-Schiene anreihen kann, wobei ihm verschiedene Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Andererseits ist auch das Modul selbst modular aufgebaut.

Das Modul lässt sich einfach aufklappen und die Elektronik ist leicht zu entfernen beziehungsweise auszutauschen. Um die Verdrahtungsebene vom Modul zu lösen sind vier einzelne Steckverbinder integriert, die ebenfalls separat entnommen werden können. U-remote bietet eine einfache und flexible Systemauslegung und kann werkzeuglos installiert werden. So kann es der Anwender schnell, intuitiv und sicher in Betrieb nehmen. Das reduziert Stillstandzeiten von Maschinen und Anlagen. Timo Berger, Leiter Division Elektronische Interface-Technik bei Weidmüller erklärt: "Bei der Konzeption des Gerätes haben wir uns direkt an den Erfordernissen der Anwender von u-remote orientiert."

Kleine Bauform und hohe Verdrahtungsdichte

U-remote verfügt laut Weidmüller mit einer Modulbreite von 11,5 mm über die derzeit schmalste Bauform am Markt und die höchste Verdrahtungsdichte. Damit wird der Bauraum spürbar verkleinert und es können deutlich kompaktere Schaltschränke verwendet werden. "Beim Verdrahten und Service gestaltet sich die Zuordnung von Funktionen zu den Anschlusspunkten einfach und fehlerfrei", so Berger. Die steckbare Anschlussebene ermöglicht es, dass Sensoren und Aktoren mit vorkonfektionierten Leitungen schnell und sicher angeschlossen werden können. Gleichzeitig minimiert sich die Fehlerquote der Systemverdrahtung. Zudem kann die Elektronikeinheit im laufenden Betrieb unter Spannung lastfrei ausgetauscht werden (Hot Swapping), ohne die Busanbindung und Spannungsversorgung unterbrechen zu müssen. Die I/O-Station bleibt so funktionsfähig, die Maschine oder Anlage ist weiterhin verfügbar.

Übersichtlicher Anschluss in einer Reihe

Für einfaches Handlung und geringe Verdrahtungszeiten sorgt das zuverlässige und rüttelsichere Push-In-Anschlusssystem, es spart im Vergleich zu Zugfederklemmen bis zu 50 Prozent an Zeitaufwand. Die einreihig ausgelegte Anschlussreihe bietet eine klare, übersichtliche Struktur und jeder Kanal besitzt seine eigene danebenstehende LED, so dass der Anwender auf einen Blick den Status der Module erkennt oder Diagnosen vornehmen kann. Fehler lassen sich so eindeutig identifizieren und schnell beheben. Ein im Koppler integrierter Web-Server erlaubt mit seiner Oberfläche das Prüfen vor Ort oder aus der Ferne.

Ein- und Ausgänge in einem Modul

U-remote verfügt über zwei weitere besondere Eigenschaften: Erstens trennt das Gerät die Versorgung für Ein- und Ausgänge durch zwei 10A-Strompfade. Das spart Einspeisemodule und somit Platz und reduziert den Planungs- und Wartungsaufwand. Zweitens besitzt das Modul einen internen Versorgungspfad, der den Betrieb von 64 Modulen mit einer einzigen Einspeisung am Koppler ermöglicht. Zudem bietet der Hochgeschwindigkeits-Stationsbus eine hohe elektronische Leistung. Er arbeitet mit bis zu 256 DI/DOs in 20 µs.

Fit für die Industrie

Das formschlüssige, mechanisch querverriegelte Remote I/O-System ist industrietauglich und wird rüttelsicher auf Tragschienen montiert. Es ist im erweiterten Temperaturbereich von -20° C bis +60° C voll betriebsfähig. Eine übersichtliche Farbkennzeichnung des Remote-I/O-Systems vereinfacht die Handhabung: Alle relevanten Modulfunktionen lassen sich optisch leicht identifizieren. Anwender können die Reihenfolge der Module jederzeit ändern. Dies beschleunigt Wartungstätigkeiten an Maschinen und Umrüstungen von Anlagen.

Einfache und flexible Planung

Anwender können verschiedene Anschlussmöglichkeiten wählen, je nachdem ob sie mit Zwei-, Drei- plus FE- oder Vierleitertechnik arbeiten möchten. Eine Planungssoftware vereinfacht den Aufbau der Station. Außerdem gibt es pro Modul nur eine Artikelnummer für diverse Funktionen. Das erleichtert die Modulauswahl sowie die Planung und reduziert die Lagerhaltung. Verfügbar sind zudem umfangreiche Markierungsoptionen. Bis zu 64 individuellen Funktions- und vier Steckplatz-Kodierungen vermeiden Installationsfehler und helfen bei Servicetätigkeiten. Das Weidmüller Remot-I/O-System mit Ethernet- sowie USB-Schnittstelle ist zertifiziert, das bezieht die Feldbusintegration zur SPS, die Produktnorm IEC 61131-2 ebenso wie die UL-Zertifizierung ein. Über die aufgedruckten QR-Codes können Installationsanweisungen oder technische Daten jederzeit mit dem Smartphone abgerufen werden.

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