Steuerungstechnik Update für Funktion und Leistung

02.05.2013

Im Simatic-Portfolio von Siemens steht die S7-1200 für den Übergang von der Kleinsteuerung hin zur leistungsfähigen SPS. Diese Baureihe wurde jetzt um eine neue CPU und weiterentwickelte Firmware ergänzt.

Für Maschinenbauer oder Anlagenbetreiber sind Zeit, Kosten und Qualität entscheidende Hebel, um die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Es gilt, die Zeit von der Idee zum fertigen Produkt zu verkürzen und trotzdem sehr flexibel zu bleiben. Gleichzeitig sollen die Kosten sinken und die Qualität steigen. Um den Anwender mit einem ganzheitlichen Automatisierungsansatz bei diesen Herausforderungen zu unterstützen, fasst Siemens sein breites Portfoilo an Steuerungskomponenten unter dem Namen Simatic zusammen. Das Kernstück von Totally Integrated Automation (siehe Kasten) beinhaltet ein komplettes Spektrum an Steuerungs- und Visualisierungskomponenten für die unterschiedlichen Anwendungen in der Prozess- und Fertigungsindustrie. Die Steuerungstechnik im unteren Leistungsbereich fasst der Anbieter unter dem Begriff Microautomation zusammen. Dazu zählt die modulare Steuerungsreihe Logo. Sie unterstützt Industrie und Handwerk bei kleinen Automatisierungsaufgaben zielgerichtet und wirtschaftlich, und kommt zum Beispiel in Applikationen der Antriebs-, Kommunikations- und Messtechnik zum Einsatz. Die Kleinsteuerung Simatic S7-1200 schlägt die Brücke von Micro Automation zu Totally Integrated Automation. Schnell, kommunikationsfähig und sehr leistungsfähig, bietet sie modulare und maßgeschneiderte Lösungen, die zum einen nicht überdimensioniert und zum anderen jederzeit erweiterbar sind.

Nachfolgegeneration

Weil es immer komplizierter wurde, neue Funktionen in weit verbreitete SPS S7-200 einzubinden, kam im Jahr 2009 die S7-1200 als Nachfolger auf den Markt. Sie wird seitdem sukzessive weiterentwickelt. Neben den drei Grundausprägungen der CPU (S7-1211, S7-1212 und S7-1214) mit jeweils einer Ethernet-Schnittstelle präsentierte Siemens gleichzeig zur Firmware-Version 2.0 auch eine weitere leistungsstärkere CPU-Version, die S7-1215. Sie verfügte über einen erweiterten Speicher und erstmals über zwei Ethernet-Ports. Somit wird kein zusätzlicher Switch mehr benötigt. Mittlerweile steht das Update Firmware von Version 3 auf 4 an und wieder stellt Siemens mehr Funktionalität und Leistung in Aussicht, sowie eine neue CPU.Mit der CPU S7-1217C erweitert Siemens sein Produktportfolio der modularen Baureihe Simatic S7-1200 im oberen Leistungsbereich. Für alle Controller der dieser Gerätelinie steht jetzt zudem die Firmware-Version 4.0 bereit, die sich unter anderem durch die Profinet-iDevice-Funktionalität auszeichnet. „Ein weiterer wichtiger Aspekt: S7-1200 ist jetzt auch kompatibel zur größeren Leistungsklasse Simatic S7-1500“, betont Produktmanager Markus Kempf. Der Anwenderspeicher der neuen CPU ist mit 125 Kilobyte um 25 Kilobyte größer als bei der bisher leistungsfähigsten Ausführung S7-1215C. Zusätzlich verfügt das neue Mitglied der Steuerungsfamilie über Line-Driver-Ein- und Ausgänge zur Ansteuerung von Schrittmotorstellern mit einer Frequenz von bis zu 1 Megahertz. Wie auch das Modell S7-1215C bietet die neue S7-1217C eine Verarbeitungsgeschwindigkeit von 0,08 Mikrosekunden pro Operation und ist zusätzlich zu den Line-Driver-I/Os mit 24VDC-Standard-I/Os, Profinet-Funktionalität mit zwei Schnittstellen sowie je zwei analogen Ein- und Ausgängen ausgestattet. Das Gerät ist grundsätzlich als DC/DC/DC-Variante ausgeführt.

Neue Firmware für neue Möglichkeiten

Mit Firmware-Version 4.0 lassen sich jetzt alle Simatic S7-1200-CPUs auch als Profinet iDevice (Slave) betreiben, zusätzlich zum bereits möglichen Betrieb als Profinet-Controller (Master). Die neue Firmware bietet jetzt auch für die Kompaktsteuerungsfamilie S7-1200 eine Trace-Funktionalität in Echtzeit zur Applikationsdiagnose und zum Debugging. Die Möglichkeit gab es bisher nur bei den leistungsfähigsten Steuerungssystemen. Eine weitere Neuerung der aktualisierten Firmware-Version ist die auf der CPU implementierte Rezepturverwaltung, die dem Anwender Rezeptdaten als csv-Datei zur Verfügung stellt. Zudem wurde der Zugriffsschutz gegen unberechtigte Projektierungsänderungen erweitert. Dazu gibt es vier Berechtigungsstufen für den CPU-Zugriff. „Diese Kommunikations- und Sicherheitsmechanismen erwarten Maschinen- und Anlagenbauer heute auch von einer Kleinsteuerung“, erklärt Kempf.

Breites Aufgabenspektrum

Die kompakten, modularen Simatic S7-1200-Controller werden für Steuerungs- und Regelungsaufgaben im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt. Ihr Anwendungsbereich reicht vom Relais- und Schützersatz über Fördertechnik, Pumpensteuerung und Energie-Management bis hin zu dezentralen Aufgaben in einem komplexeren Automatisierungsverbund.

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