Digital Factory Automatisierung für die Gesundheit

Bild: beyhanyazar
07.10.2014

Wo ist noch einmal das Fach, in dem das Schmerzmittel lagert? Ein neues E-CAD-System hilft Apothekern und Krankenschwestern die nervenaufreibende Suche zu umgehen.

Der Automatisierungsbetrieb Mach4 aus Bochum wurde als Garagenfirma gegründet. Mittlerweile sind über 250 Mitarbeiter weltweit beschäftigt. Die Kommissioniermaschinen und Förderlinien von Mach4 dienen der Lagerlogistik von Medikamenten in Apotheken und Krankenhäusern mit dem Ziel, das Medikamentenhandling entlang der gesamten Logistikkette zu einem effizienten, sicheren und somit Leben schützenden Prozess zu machen. Die automatischen Warenlager werden auch erfolgreich in der Industrie eingesetzt. Um diesen Anforderungen im Elektro Engineering gerecht zu werden, wurde mit WSCAD Suite ein neues E-CAD-System eingeführt.

Anpassungsfähig

Auf der Suche nach einem geeigneten Engineering-Werkzeug wurden zunächst die Anforderungen erörtert. Die Möglichkeit, in einer anderen Sprache zu dokumentieren, war ein Muss für den international tätigen Anbieter, zusätzlich sollte die Übersetzung in Unicode möglich sein. Eine weitere Bedingung war ein modulares und zeitsparendes Engineering. Denn die weitgehend standardisierten Kommissioniermaschinen sind in ihrer Mechanik und Software, je nach Markt- oder Kundenbedürfnissen, individuell konfiguriert und auf die spezifischen Prozesse des Kunden zugeschnitten.

Die Stärke von Mach4 liegt genau in diesem modularen Aufbau der Produktpalette. Von der kleinen Verkaufsapotheke über Krankenhäuser bis hin zu Kleinteilelagern in der Industrie kann das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Kunden decken. Um schnell Probleme identifizieren und lösen zu können ist jeder Automat über das Internet mit dem Servicebereich verbunden. Für eine schnelle Fehlerbehebung ist es unabdingbar, die Dokumentation zu standardisieren und immer griffbereit als PDF verfügbar zu haben, denn fast 90 Prozent aller Anfragen werden via Fernwartung gelöst. Nach einer umfangreichen Recherche entschied sich das Unternehmen für die Lösung aus Bergkirchen, die WSCAD Suite.

Das erste Projekt

Das erste Projekt, welches mit WSCAD Suite abgewickelt wurde, war eine individuell auf den Kunden angepasste Fördertechnik. Dabei sollten von mehreren Förderlinien die Arzneipackungen zu den Handverkaufstischen gefördert werden. Die Herausforderung war, dass das Projekt in kurzer Zeit mit dem neuen CAD-System realisiert werden sollte, um künftig bei ähnlichen oder gleichen Anlagen als Vorlage zu dienen.

Die ersten Schritte waren einfach, denn ein Plan für eine ähnliche Anlage existierte bereits im Papierformat. Auf Basis der bestehenden Dokumentation wurden die einzelnen Teilzeichnungen in WSCAD erstellt und mit Intelligenz versehen. Informationen wie Funktionstexte, Adressierungen, Betriebsmittelkennzeichen, Anlagen- und Ortskennungen wurden während des Engineerings in den Plan eingebracht. Bereits während der Planung weist der Konstrukteur aus der Artikeldatenbank Herstellerinformation zu. Einmal erstellte Funktionsblöcke können somit immer wieder verwendet werden. Produktionsleiter Marc Reim blickt zurück: „Vor der Einführung von WSCAD Suite wurde jedes Projekt komplett neu aufgesetzt, jede Schaltplanseite einzeln erstellt und manuell die Aufbauzeichnungen der einzelnen Schaltschränke angefertigt. Nachdem alle Schaltpläne erstellt waren, wurde von Hand die Stückliste manuell erstellt und zum Einkauf weitergegeben.“

Bereits bei der nächsten Anlage konnte Mach4 auf die vorhandenen Teilschaltungen zurückgreifen. Da die Dokumentation nun im elektronischen Format vorliegt, sind Klemmenpläne, Stücklisten und Kabellisten als Auswertungen direkt über den Schaltplan verfügbar.

Standardisierung im E-CAD

Mit dem schnelleren Engineering ging auch eine Standardisierung der Anlagen einher. Durch die Wiederverwendung von bereits existierenden Dokumentationen sind diese immer identisch aufgebaut.

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