Corporate News Wer hat das Fass gefunden?

publish-industry Verlag GmbH

10.09.2014

Gassi gehen im Schnee ist für so manchen Hund ein Vergnügen: Da werden Höhlen gegraben, jede Schneewehe wird intensiv untersucht und eifrig einzelnen Schneeflocken hinterher gejagt. Mancher Hund findet sogar etwas Interessantes – einen verschütteten Menschen etwa. Dafür bekommt der Lawinenhund dann natürlich auch eine Belohnung.

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Bewegungsunfähig, eiskalt, hilflos, ohne Atemluft, den Tod vor Augen. So muss sich jemand fühlen, der von einer Schneelawine verschüttet wurde. Ein Albtraum. Wie groß ist die Erleichterung, wenn man plötzlich von einer warmen, sabbernden Schnauze ins Leben zurückgeholt wird!

Ein Lawinenhund hat eine harte Ausbildung hinter sich: Der sechs bis zwölf Monate alte Hund lernt, nach einer verschütteten Person zu suchen, zunächst nach einer, die in einer Schneehöhle vergraben wurde. Schon bald muss er mehrere Personen finden, während er von Piepsgeräuschen und Grabungsarbeiten abgelenkt wird. Später kommen zu den Verschütteten noch zusätzliche Gegenstände, wie Rucksäcke und Decken. Natürlich muss der angehende Lebensretter seinem Herrchen aufs Wort gehorchen, wetterfest, geländegängig und flugtauglich sein. Gerade die lauten Hubschrauberflüge inklusive Abseilen gehören nicht zu den Lieblingsspielen der Vierbeiner.

Alles in allem ein ganz schöner Stress. Dem schaffen die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Prien möglicherweise Abhilfe. Denn sie haben das Galileo-LawinenFon entwickelt. Ein System, mit dem man sein Smartphone wie ein Lawinenverschüttetensuchgerät nutzen kann. Das LawinenFon bezieht Satellitensysteme und Sensoren in die Ortung mit ein, dadurch erhöht sich die Genauigkeit. Die Signale werden dreidimensional erfasst, so können Verunglückte innerhalb weniger Sekunden punktgenau geortet werden. Das System besteht aus einer Smartphone-App und einer Hardware, die über einen USB-Anschluss mit dem Smartphone verbunden wird.

Zurzeit zeigt die App Entfernung und Richtung des Opfers an, bald auch die Oberfläche und Tiefe, in der der Ver­unglückte liegt. Außerdem sollen weiter Funktionen folgen. Vermisst werden noch die Fell- und warme-Schnauze-App ebenso wie das berühmte Lebensretterfässchen.

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