Antreiben & Bewegen Platznot im Schrank?

05.09.2013

Für kleine bis mittlere Applikationen benötigen darauf spezialisierte Maschinenbauer eine platzsparende Lösung mit hoher Leistung zum kleinen Preis. Neue Antriebstechnik soll diesen Anforderungen gerecht werden.

Um die Anforderungen von kompakten Maschinentypen wie Schlauchbeutelmaschinen, Längsschneidemaschinen und Kartonierern zu erfüllen, hat Rockwell Automation die Logix-Steuerungsplattform um die CompactLogix-Steuerungen erweitert. Diese sind von der Leistungsfähigkeit mit den größeren ControlLogix-Steuerungen vergleichbar. Die Programmbearbeitung kann in den kompakten Steuerungen somit genauso schnell wie in den High-End-Steuerungen ablaufen. Zusätzlich können die kompakten Steuerungen direkt in einem Schaltkasten an der Maschine platziert werden, anstatt im Schrank. Der Platzbedarf reduziert sich somit um bis zu 40 Prozent.

Um den Lösungsansatz für kompakte Maschinen zu vervollständigen, bietet das Unternehmen dem Maschinenbauer nun auch im Bereich Speed und Position platzsparende und leistungsstarke Komponenten. Dabei wird eine integrierte, skalierbare und multidisziplinäre Steuerungslösung angestrebt.

Vereinfachte Bedienung, weniger Hardware

Der neue Servoantrieb Allen-Bradley Kinetix 5500 in Verbindung mit dem trägheitsarmen Servomotor der VPL-Serie und der Einkabeltechnik bietet eine integrierte Achssteuerungslösung mit Ethernet/IP-Anbindung. Sie ist kompakter und vereinfacht die Bedienung sowie die Systemverdrahtung.

Der Servoantrieb Kinetix 5500 ist der erste Antrieb der Allen-Bradley-Kinetix-Reihe mit einem gemeinsamen AC/DC-Sammelschienenanschluss. Durch die Verwendung einer einzigen Plattform für Ein- und Mehrachsensysteme verringert sich der Hardware-Aufwand und ermöglicht eine nahtlose Skalierbarkeit. Der Antrieb wird dadurch kompakter und der im Schaltschrank benötigte Platz reduziert sich um bis zu 50 Prozent. Die Fähigkeit, die Leistung auf mehrere Antriebe aufzuteilen, optimiert das System zusätzlich. Er stellt eine rein rückführungsbasierte Achslösung für die programmierbaren Automatisierungssteuerungen ControlLogix 5570 und CompactLogix 5370 dar. Dadurch kann der Antrieb mit anderen Maschinen- oder Anlageteilen synchronisiert werden und erhöht die Effizienz der gesamten Produktion.

Speziell in der Verpackungs- und Fördertechnik bei Produktveredelungssystemen mit mehr als sechs Achsen kommen der Kinetix 5500-Antrieb sowie das Antriebsmotorsystem der VPL-Serie zum Einsatz. Durch die optimale Abstimmung der Kenndaten von Motor und Antrieb halbiert sich der Energiebedarf im Vergleich zu ähnlichen Lösungen.

Frequenzumrichter ergänzen Motion-Produkte

Eine hervorragende Ergänzung zu den Motion-Produkten stellen die neuen kompakten Frequenzumrichter der PowerFlex-Familie - PowerFlex 525 - dar. Auch hier hat Rockwell Automation darauf geachtet, den Anforderungen des Maschinenbaus gerecht zu werden und eine kosteneffektive Lösung für einfache Handhabung entwickelt, die in die Logix-Steuerungsarchitektur mit modularem Design integriert ist. Ein Highlight des PowerFlex 525 ist die Programmierung und Konfiguration der Steuerelektronik über den USB-Anschluss. Dadurch kann der Maschinenbauer die notwendigen Einstellungen bequem am Schreibtisch vornehmen. Zudem verkürzt sich damit die Kommissionierungszeit deutlich und es wird kein spezieller Adapter für die Kommunikation zwischen Antrieb und Programmierwerkzeugen mehr benötigt. Die eingebaute Ethernet/IP-Anbindung sorgt für eine optimale Integration des PowerFlex 525 in die Logix-Steuerungs-Familie und erhöht die Anwendungsflexibilität.

Vergleich von Kosten und Leistung

Sowohl der PowerFlex 525 als auch der Kinetix 5500 sind Bestandteil des kostenlosen Motion-Analyzer-Simulations-Tools von Rockwell Automation. Auf Grundlage der Applikationsdaten schlägt das Tool dann einen geeigneten Antrieb vor. Weiterhin kann ein Kosten- und Leistungsvergleich für unterschiedliche Antriebstechniken durchgeführt werden und der Anwender daraufhin die Varianten wählen, die der Maschinennutzung am besten entsprechen. Auf dieser Grundlage sind Aussagen über die Brauchbarkeit verschiedener Konstruktionsaufbauten möglich und es können gegebenenfalls Anpassungen durchgeführt werden. Außerdem entstehen Reglereinstellungen für das Steuerungssystem. Der Motion Analyzer rechnet mit den gleichen Werten wie das Entwicklungs-Tool für die gesamte Steuerungsumgebung Studio 5000. Diese Parametrierung wird ebenso an die Steuerung übergeben und das langwierige Tuning der Servoantriebe verkürzt sich drastisch.

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