Das Unternehmen B&R hat sich im vergangenen Jahr gut entwickelt. Obwohl einige Marktsegmente laut VDMA geschrumpft sind, verzeichnete B&R entgegen dem Trend ein Wachstum - zum Beispiel in der Kunststoffverarbeitung, in der Papier- und Druckindustrie oder in der Metallverarbeitung.
Vertriebschef Peter Gucher konnte in Folge die Präsenz nicht nur in den Emerging Markets China, Indien, Brasilien und Russland ausbauen, sondern auch in etablierten Märkten wie Frankreich und den Vereinigten Staaten. Im US-Markt konnte das Unternehmen in den letzten drei Jahren sogar jeweils 35 Prozent Wachstum generieren. Ganz neu im globalen B&R-Verbund sind zwei Landesgesellschaften: Zum einen in Taiwan, zum anderen im stark wachsenden türkischen Markt.
Unternehmensentwicklung
"Betrachtet man die wirtschaftliche Lage, sind wir mit unserer Entwicklung sehr zufrieden", betont Geschäftsführer Hans Wimmer. Entsprechend wolle B&R seinen Umsatz von 430 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 475 Milliarden Euro im laufenden Jahr ausbauen. Der Umsatz insgesamt verteilt sich überwiegend gleichmäßig auf Steuerungstechnik, Industrierechner und Antriebe.
Für das Wachstum macht B&R mehrere Gründe aus: Bestandskunden könnten gehalten, Wettbewerber verdrängt und viele Neukunden gewonnen werden. Zudem werde das Vertriebsnetz kontinuierlich ausgebaut und Brandlabel-Partner akquiriert. Darüber hinaus nennt Wimmer auch die Ablöse von Eigenbausystemen durch Automatisierungslösungen von B&R. Komplexe eigene Entwicklungen seien für Maschinenbauer mittlerweile zu teuer geworden.
Skalierbarkeit im Fokus
Ganz oben auf der B&R-Agenda steht das Thema Skalierbarkeit. Klassisch wurde das Leistungsspektrum meist in die drei Bereiche Highend, Midrange und Lowend eingeteilt. Dazwischen war ein Systembruch oft unvermeidbar und spezielle Funktionalität wie Robotik, CNC oder Motion Control abseits davon zu betrachten. "Nahtlose Skalierbarkeit wird wichtiger und nur durch Differenzierung kann man sich langfristig vom Wettbewerb abheben", versichert Wimmer. Er will in Sachen Skalierbarkeit neue Wege gehen. B&R will mit seinen Produkten das ganze Leistungsspektrum abdecken, legt aber besonderen Wert darauf, dass es dabei keinen System-bruch gibt und auch Motion-, CNC- und Robotik-Funktionalität abgedeckt wird.
Exakt passende Lösungen
Um seinen Anspruch zu unterstreichen, hat das Unternehmen eigens die Initiative Scalability+ gestartet, auf die das gesamte Portfolio ausgerichtet ist. Sie setzt übergreifend auf den bestehenden Software-Produkten von B&R auf, die in der Konsequenz ebenfalls durchgängig modularisiert sind. Mit mehreren tausend Kombinationsmöglichkeiten aus seinem Hardware- und Software-Angebot will B&R dem Anwender also eine exakt passende Lösung in Aussicht stellen.
Damit sollen weitere Vorteile für den Anwender einhergehen: Eine schnellere Umsetzung und deutlich reduzierter Aufwand durch Wiederverwendung verfügbarer Funktionalität, eine hohe und stetig verbesserte Qualität durch wiederkehrende Verwendung gleicher Funktionen sowie die Möglichkeit zur Nachrüstung von Zusatzfunktionen und Produktverbesserungen.
Der B&R-Geschäftsführer verweist auf sehr erfolgreiche Pilotprojekte des Programms Scalability+. Es wurde bereits vor zwei Jahren gestartet und soll bis zum Beginn der SPS IPC Drives vollumfänglich ausgerollt sein.
Verpackungsfokus
Mit Blick auf die Fachmesse K betont B&R auch sein Engagement und seine Erfahrung in dieser Branche. Nach eigenen Angaben arbeiten bereits 230 Aussteller der weltgrößten Kunststoff-Fachmesse mit B&R-Produkten. Das Spektrum reicht von Multitouch-Bedienpanels über Antriebskom-ponenten bis hin zu ganzen Automatisierungs-lösungen. Damit ausgerüstet kommen jährlich 25 000 neue Kunststoffmaschinen mit B&R-Automatisierung auf den Markt.
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