Industrielles Wireless Automatisiertes Koexistenzmanagement

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Professor Dr. Uwe Meier (rechts) und Daniel Töws (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) vom inIT setzen auf ein friedliches Nebeneinander industrieller Funkanwendungen.

Bild: Centrum industrial IT
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15.07.2015

Die industrielle Kommunikation ist das Rückgrat jeder dezentralen oder verteilten Automatisierungslösung. Funkbasierte Kommunikationsstandards sollen zukünftig in der industriellen Automatisierung eingesetzt werden, damit Informationen immer schneller verfügbar sind. Am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) in Lemgo forscht man nun im Bereich Industrial Wireless an parallelen Funklösungen für die industrielle Produktion. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Vorteile der drahtlosen Datenübertragung werden von Risiken überschattet, im Bereich IT-Sicherheit, aber auch im Bereich der Übertragungssicherheit, wenn mehrere Funktechniken auf den gleichen Frequenzen funken. Das wirft die Frage auf, ob man im industriellen Bereich überhaupt verschiedene Funktechniken nutzen und mit diesen echtzeitfähig produzieren kann?

Das Projekt KoMe

Hier setzt nun das neue Forschungsprojekt KoMe am inIT an. Die Abkürzung steht für Kognitive Mediumszugangsalgorithmen für industrielle Funkanwendungen. Die Lemgoer Forscher arbeiten zusammen mit zwei weiteren Forschungseinrichtungen und Partnern aus der Industrie an neuen Verfahren zur Realisierung eines automatisierten Koexistenzmanagements, das gegenseitige Funkbeeinflussungen vermeiden soll. Das Verfahren richtet sich nach der internationalen Richtlinie IEC 62657-2, die einen störungsfreien Betrieb von parallelen industriellen Funkkommunikationssystemen sicherstellen soll. „Die Herausforderungen an industrielle Funkstandards liegen derzeit in der Echtzeitfähigkeit, Robustheit und Zuverlässigkeit“, erläutert Professor Uwe Meier, Projektleiter und Vorstandsmitglied am inIT. „Wir versuchen, für möglichst viele Anwendungen ein begrenztes Funkspektrum effizient und kollisionsfrei nutzbar zu machen. Der Lösungsweg basiert auf einer zweistufigen Migrationsstrategie. Bereits 2017 rechnen wir mit ersten Einsätzen in der Industrie.“

Für die Organisation und Fertigung von neuen Produktreihen etwa benötigen die Systeme Informationen. Der Datenaustausch soll dabei am besten in Echtzeit, vernetzt und unter Einbeziehung aller relevanten Informationen und am Wertschöpfungsprozess beteiligten Instanzen passieren. Ein notwendiger Bestandteil dieser Vernetzung ist die Funkkommunikation. Mobile oder sich bewegende Maschinenteile können beispielsweise von drahtloser Kommunikation profitieren, da sie über industrielle Funkanwendungen einfacher an den stationären Teil einer Maschine datentechnisch gekoppelt werden können.

Das Forschungsvorhaben wird über eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren mit rund 227 000 Euro vom BMWi im Rahmen einer Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) unterstützt. Neben dem Institut ifak aus Magdeburg und dem Institut für Telekommunikation und Hochfrequenztechnik der Universität Bremen sind auch Partner aus der Industrie als projektbegleitender Ausschuss am beteiligt; darunter Festo, Götting, Helectronics, IMST, Indu-Sol, MSF-Vathauer Antriebstechnik, Nowus Automatisierungstechnik, Owita, Phoenix Contact Electronics, Pilz, Siemens Industry, Virtenio, WiseSense und der ZVEI.

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